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Im August war ich zu Gast im Atelier von Michaela Müller. Ich war schon ganz gespannt auf den Besuch. Wir trafen uns, um Bücher zu binden und das an einem Freitag. Freitags ißt man Fisch. An diesem Freitag, beim Planen unseres Treffens hatten wir gar nicht auf den Wochentag geachtet, ging es auch um Fisch. Um Fisch, Stoff und Papier. Michaela hatte ein paar Tage zuvor ein druckfrisches Ansichtsexemplar ihres neuen Buches “Stoff trifft Papier” herausgegeben vom Hauptverlag aus Bern in der Schweiz bekommen. Ich freute mich auf diesen Freitag, weil ich in ihrem neuen Buch blättern wollte. In diesem Buch dufte ich an einem Kapitel mitwirken. “Stoff trifft Papier” – dazu habe ich nach Michaelas Entwürfen einen Fisch kreiert, der sich auf Papier nähen läßt. Das Kapitel behandelt mein Lieblings-Patchwork-Nähtechnik – Foundation Paper Piecing. Über dieses Thema habe ich hier auf meinem Blog schon oft berichtet. Ich habe ganze Quilts in dieser Technik genäht: zum Beispiel den Löwen und den Elefanten und im Rahmen unseres Quillt-Alongs “6 Köpfe – 12 Blöcke” auch zwei Blöcke, den Fan-Block (Dezember 2017) und den Priscilla (Mai 2018).

Fisch – Foundation Paper Piecing – Stoff trifft Papier
Michaela wünschte sich im letzten Jahr einen Fisch von mir. Er sollte in der Technik “Foundation Papier Piecing” genäht werden können. So einige Entwürfe machte ich ihr. Lange hat es aber nicht gedauert, bis sie und auch ich mit dem Fisch-Ergebnis zu frieden waren. Wichtig war, dass er es nicht all zu viele Teile werden und dass auch noch nicht so in dieser Technik Geübte damit zurecht kommen. Da hier Stoff und Papier auch eine Verbindung eingehen, ist das Foundation Paper Piecing auch Inhalt vom Buch “Stoff trifft Papier” geworden.
Zwei genähte Fische hatte ich zu unserem Treffen mitgebracht. Beide hatte ich schon mit einem dünnen Volumenvlies hinterlegt und dann gequiltet. Auf dem Bild könnt ihr den Zwirn und die dicken Nadeln sehen, mit denen Michaela eines der Bücher später gebunden hat.
Leim und Kleister
Beide Quilttops haben wir auf ein Maß von etwa 25 x 25 cm begradigt. Michaela hatte vorher die quadratischen Buchdeckel zurecht geschnitten und ich habe dann alles dick mit Leim bepinselt und den gequilteten Fisch auf die Pappe aufgeklebt.
Einer der Fische, den mit dem dunklen Hintergrund, hat noch ein paar Farbakzente mit einem Acrylmalstift in neonpink bekommen.
Mit ordentlich Druck habe ich das Fisch-Quilt-Top auf den mit Leim eingekleisterten Buchdeckel aufgeklebt.
Michaela hatte meine Hände auf diesem Bild eingefangen. Ich habe den Stoff glatt gestrichen, damit es keine Falten auf meinen Buchdeckel gibt.
Schön die überstehenden Ränder mit Leim einpinseln und ordentlich die Ecken falten und mit Wäscheklammern sichern.
Auch Bügeleisen können pressen
Michaela hat noch einen Papierspiegel davor geklebt, damit die Buchdeckel auch von innen schön aussehen. Danach haben wir die Buchdeckel in die Presse gelegt.
Ja, ihr seht richtig. Das ist die Presse unter der wir unsere Buchdeckel gepresst und trocknen lassen haben. Ein Edelteil oder? Vier alte und antike ultraschwere Bügeleisen und ein paar Bretter liegen auf einem der Fensterbänke und tuen das, was sie sollen, nämlich Pressen.
Das Bücherbinden hat Michaela übernommen. Sie kann das einfach besser als ich und hat darin mehr Geschick durch ihre jahrelange Erfahrung. Damit es schön zu meinem Fischbuch passt, hat sie ein Garn in neopink zum Binden des einen Buches ausgesucht. Ich habe mit großem Interesse zugesehen und dabei die Verantwortung getragen.
Das linke Buch hat eine Ringbuchbindung bekommen. So kann ich ganz nach Belieben Seiten im Buch hinzufügen. Das rechte Buch bekam eine koptische Bindung mit Einzelfäden. Beide Techniken sind im Buch “Stoff trifft Papier” genau erklärt.
Wie auch schon ihr letztes Buch “Bunte Bücher” (erschienen vor zwei Jahren auch im Hauptverlag) geht es auch in ihrem neuen Werk wieder um das Thema Bücherbinden. Und wieder hat Michaela die Gestaltung des Buches komplett selber übernommen. Es ist ein wunderschönes Werk, wieder mit Fisch und wieder mit viel Blau entstanden. Dabei baut Michaela eine Brücke zwischen Nähen und Buchbinden. Michaela und ich haben ja so einige gemeinsame Kurse, wie Bücherbinden oder Drucken auf Stoff, zusammen gestemmt und ich weiß, dass diese Brücke von beiden Anhängerinnen oft überquert wird.
Ich hatte vor zwei Jahren hier auf meinem Blog einem Beitrag zu Michaelas ersten Buch “Bunte Bücher” verfasst.
Passend zu meinen selbstgebundenen Büchern habe ich mir eine Fisch-Tasche genäht. Sie hat eine wunderbare Größe und meine Acrylmalstifte haben ein neues zuHause gefunden.
Noch mehr Interessantes zu Stoff trifft Papier
Im Magazin des Hauptverlages ist ein Interview mit Michaela Müller erschienen, in dem sie uns ihre Gedanken zu ihrem neuen Werk mitteilt. Hinterlasst dort unbedingt einen Kommentar, denn ihr könnt eines ihrer Bücher gewinnen! Michaela legt den Gewinnern sogar noch etwas Persönliches bei, ein von ihr gebundenes Buch aus “Stoff trifft Papier”. Noch bis zum 13.Oktober habt ihr Zeit an der Verlosung teilzunehmen.
Es wird auch eine kleine Stoff-trifft-Papier-Blogtour geben:
Selber Buchbinden
Nähzimmer mit Herz
Quiltmanufaktur
renna deluxe
ani Textildesign
Roberta Bergmann
Auf die Blogtour bin ich schon sehr gespannt und hoffe einen bestimmten Fisch dort zu entdecken.
Das Schnittmuster für den Fisch in Foundation-Paper-Piecing-Technik ist nicht nur im Buch “Stoff trifft Papier” zu finden. Ihr könnt es euch direkt beim Hauptverlag downloaden.
Am 08.Oktober 2019 wird Michaela Müller ihr neues Buch in der Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach feiern. Ich werde dabei sein und freue mich schon sehr auf diesen Termin.
Danke für de Beitrag ,freue mich auf das Buch.
Liebe Dorthe,
hab tausend Dank für diesen schönen Blogpost und deinen Bericht unserer gemeisamen Fisch-Geschichte.
Der Fisch im Buch ist ja schon im Sommer 2018 entstanden, umso schöner in dieser Woche endlich das fertige Buch in der Hand zu haben und so schöne Reaktionen darauf zu bekommen.
Ganz lieben Dank, dass du ein Teil davon bist.
Michaela
Liebe Dorthe, ich freue mich schon so auf deinen Beitrag im Buch – ein paar Seiten hatte ich ja bereits bei Michaela vorab gesehen, aber so gedruckt und “richtig” wirken sie doch nochmals anders. Hoffentlich kommen meine Exemplare heute bei mir an! Dann werde ich mich vielleicht auch mal mit PP beschäftigen, denn deinen Fisch fand ich genial! LG. Susanne
Liebe Dorthe, wieder einmal kann ich einen sehr interessanten Post bei dir lesen. Ein wunderschönes Buch stellst du vor und all die Arbeiten um das angesprochene Thema begeistern mich. PP ist auch meine Leidenschaft und deinen herrlich windschnittigen (oder sollte ich sagen wasserschnittigen) Fisch werde ich ganz sicher verarbeiten, bestimmt in mehreren Farb-/Musterkombinationen. Die Buchbinderei ist ein sehr beeindruckendes, künstlerisches Handwerk und wenn ich mir mehr Zeit nehmen könnte… Und wie es der Zufall manchmal einrichtet: vor etwa drei Wochen habe ich das Museum Papiermühle in Homburg am Main besucht und bin staunend durch die sehr alten Handwerksräume gelaufen. Wie sich die Kreise schließen.
Ganz liebe Grüße
eSTe